Aktuell sieht sich die Landwirtschaft in Deutschland mit der Forderung nach Verringerung des chemischen Pflanzenschutzeinsatzes bis 50 %, der Düngeverordnung sowie mit einer unerfüllbaren Überbürokratisierung zu Lasten der Bauern konfrontiert.
Laut der Düngeverordnung soll das Grundwasser besser vor Nitrat und das Klima vor Ammoniakausgasungen geschützt werden.
Nur funktionieren die staatlichen Vorgaben in der Praxis nicht, da die Gesetzmäßigkeiten der Natur ignoriert werden.
Die Landwirtschaft hat über Jahrzehnte die Vorgaben durch Politik, Behörden, Forschungsanstalten, Wissenschaft und Ausbildung umgesetzt. Heute steht sie trotzdem massiv in der Kritik.
Statt sich auf sinnvolle Maßnahmen zu konzentrieren, welche die EU in Form eines bunten Blumenstraußes empfiehlt, wählt sich die Bundesregierung daraus für ihre eigenen Landwirte die schärfsten aus. NGO´s und Vertreter des Green Deal beeinflussen und befürworten zusätzlich praxisfremde Auflagen.
Welche Lösungswege gibt es?
1.
Der Boden ist laut Bayerischer Verfassung zu schützen. Durch regenerative Landwirtschaft kann Humus aufgebaut werden. Gelehrt wird, im Ackerbau darauf zu achten, dass CO2 bei der Bodenbearbeitung kaum ausgast. In Bodenkursen haben sich Landwirte geschult, damit Bodenfruchtbarkeit, Beschaffenheit, Struktur, Nährstoffe, Calcium–Magnesiumverhältnis und Spurenelemente im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Dadurch wird erreicht, dass stabile Erträge durch Förderung der Wasserhaltefähigkeit und -abgabe sogar mit weniger Stickstoffeinsatz erreicht werden können. Dies führt zu gesünderen Pflanzen, die eine bessere Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit bewirken.
In Schulungen wie z.B. der „Interessengemeinschaft gesunder Boden“ werden diese Erkenntnisse vertieft vermittelt, wodurch Landwirte die geforderten Ziele der Bevölkerung leichter umsetzen können.
2.
Die erhöhten Nitratwerte im Grundwasser sollen abgesenkt werden. Durch zu hohen Stickstoffeinsatz treten vermehrt Pflanzenkrankheiten auf, die wiederum mit chemischen Spritzmitteln bekämpft werden müssen. Der Profit fließt vom Bauernhof weg und stärkt die Dünge- und Pflanzenschutzmittelindustrie.
Es gibt wissenschaftliche und praktische Hinweise, dass 40 % weniger Stickstoffeinsatz lediglich 10% weniger Ertrag bringt, die Pflanzenkrankheiten abnehmen, somit vor allem im konventionellen Landbau weniger Spritzmitteleinsätze notwendig wären. So könnte das Grundwasser besser vor Nitrat- und Pflanzenschutzmitteln geschützt werden. Dies ist jedoch nicht im Sinne der Agrarindustrie, die am Verkauf interessiert ist.
Hohe Erträge und weniger Pflanzenkrankheiten sind durch den Einsatz von Spurenelementen und Mineralien möglich. Ebenso wird mit mechanischen Maßnahmen weniger Chemieeinsatz erreicht. Interessanterweise führt eine um 30% reduzierte Kunstdüngergabe, trotzdem zum gleichen Ertrag. Langzeitversuche in der bayrischen Landesanstalt belegen, dass wesentlich höhere Nitratwerte durch Kunstdünger entstehen. Auf Grünland zeigte Gülle einen wesentlich geringeren Nitratverlust ins Grundwasser.
So gab es einen hochinteressanten Versuch, bei dem Weidegras in Töpfen angesät und die Auswaschung von Stickstoff bei Kunstdünger und Gülle verglichen wurde. Der Kunstdünger ergab eine 1000fach höhere Nitratauswaschung gegenüber der Gülledüngung! Die Praxis zeigt ähnliche Ergebnisse. Diese Ergebnisse wurde nie veröffentlicht, (nur vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen gezeigt). So wird der Bürger bewusst in Unkenntnis gehalten.
Berichterstattungen zeigen den Bürgern das Bild vom Güllefass, um ein ekelerregendes Szenario zu schaffen, anstatt den wirklichen Verursacher – ein chemisch-synthetisches Kunstprodukt – als Ursache des Nitratproblems zu benennen.
3.
Es gibt heute verschiedene Möglichkeiten, den Gestank der Gülle biologisch zu behandeln. So kann man „Effektive Mikroorganismen“ oder Steinmehl bzw. Pflanzenkohle hinzufügen. Es werden dadurch negative Begleiterscheinungen der Gülle neutralisiert: Der Ammoniakgehalt sinkt, der Geruch verbessert sich, die Pflanzen- und Bodenverträglichkeit nimmt zu. Erstaunlicherweise werden diese in der Praxis belegten Erkenntnisse von staatlichen Einrichtungen in Deutschland nicht anerkannt, obwohl die Vereinten Nationen die Kompostierung von Mist und Gülle als eine mögliche Lösung ansehen.
4.
Für die Bürger bedeutet eine bodennahe und streifenförmige Gülleausbringung geringere Geruchsbelastung. Die Güllefassgespanne werden jedoch größer, wirken bedrohlich und verursachen erhöhte Bodenverdichtungen. Auch werden bei Niederschlag 50 % zusätzlich mehr Ammoniakgase frei als bei Breitverteilung.
Die streifenförmige Gülleausbringung ist auf Grünland ab 2025 vorgeschrieben. Sie bringt derzeit viele Bauern auf die Barrikaden, da Güllestreifen mit dem Futter hochwachsen können und dadurch Güllereste im Futter landen. Die Bakterienbelastung kann dadurch in Futter und Milch erhöht sein. Die Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit kann gefährdet sein.
Viele Landwirte bevorzugen daher die praxiserprobte und bewährte Breitverteilung der Gülle.
5.
Wer Klimaschutz ernst nimmt, braucht den Dung der Rinder. Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu fördern, ist Humuserhalt und –aufbau erstes Gebot. Seit Jahrtausenden wurde dieses Ziel mit dem Dung von Tieren erreicht und das ist auch heute noch die beste Lösung.
FAZIT: Solange die staatlichen Instanzen sich nicht den realen Erkenntnissen, Erfahrungen und auch wissenschaftlichen Studien stellen, wird sich die Situation für die Landwirte eher noch verschärfen. Flächenstilllegungen und Ackerrandabstände zu fordern, hilft nicht. Weitere Reduzierungen, die sich möglicherweise auf den Viehbestand beziehen, sind im Hintergrund schon zu hören…
Welche Absichten stecken dahinter ?
Aber: Landwirtschaft ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.
Die Vorgaben staatlicher Instanzen sind nicht die Lösung, sondern das Problem.